Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

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Sprachtot
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von Sprachtot »

http://www.youtube.com/watch?v=PZ4o4DFGcVE

Die Doku solltest du dir mal angucken.

Wie Heckler&Koch und Konsorten hat auch Michail Kalaschnikow etwas Großartiges geschaffen, eine Waffe die dem Zahn der Zeit entsagt hat, die es noch immer in zig Varianten gibt und die ihren Dienst nur allzu selten versagt. Wieso darf man solche Menschen nicht ehren? Immerhin wurde so ursprünglich zur Verteidigung des Russischen Staatgebiets genutzt werden, abgesehen davon ist Michail K. eine, wie ich finde, interessante Person!
Tötet alle Nutten dieser Welt!
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musicfreak
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von musicfreak »

Ändert nichts an den Tatsachen.
Der plappernde Kaplan klebt peppige poppige Pappplakate an die klappernde Kapellwand.
Ragnar
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von Ragnar »

musicfreak hat geschrieben:Ändert nichts an den Tatsachen.
Die da wären?
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Kiwinator1101
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von Kiwinator1101 »

Ragnar hat geschrieben:
musicfreak hat geschrieben:Ändert nichts an den Tatsachen.
Die da wären?
Die Waffe tötet Menschen.
Platzhalter is' wieder da.
Ragnar
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von Ragnar »

Kiwinator1101 hat geschrieben:
Ragnar hat geschrieben:
musicfreak hat geschrieben:Ändert nichts an den Tatsachen.
Die da wären?
Die Waffe tötet Menschen.
Und nun? Menschen töten Menschen. Das war immer so und das wird auch immer so bleiben. Aus den verschiedensten Gründen- das was Herr Kalaschnikow ja unter anderem bereut ist, dass sie nicht zur Landesverteidigung eingesetzt werden. Für mich gibt es da keine Unterschiede.
Der Mensch ist ein Tier, das sein Revier schützt. Wir hier im beschützten und behüteten Deutschland sind schon dermaßen domestiziert, dass wir jede Art von Gewalt als erschreckend, als abstoßend und widerlich begreifen, während unser Unterbewusstsein sich immer perfidere Wege sucht, entsprechende Bedürfnisse zu kanalisieren (vom extremsten Mobbing bis zur Vergewaltigung). Der Mensch tötet Menschen. Es ist Teil seiner Natur. Die Waffe ist da nur ein Tool,- wäre die Grundbereitschaft nicht vorhanden, wäre sie völlig egal...
Und nochmal; für Rußland bedeutet diese Waffe auch in erster Linie Stabilität. Kalaschninkow steht für wirtschaftlichen Reichtum, aber auch für technologischen Aufschwung- beides hat dazu geführt, dass Rußland über Jahrzehnte ernst genommen wurde, ein Land, dem es nie so wirklich klasse ging. Darum der Orden. Alles eine Frage der Perspektive ... Die Pazifisten, die das kritisieren, wären auch nicht begeistert gewesen, wenn die USA vergleichsweise leichte Beute in Rußland gesehen hätten.
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Skjona
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von Skjona »

Ragnar hat geschrieben:Wir hier im beschützten und behüteten Deutschland sind schon dermaßen domestiziert, dass wir jede Art von Gewalt als erschreckend, als abstoßend und widerlich begreifen [...]. Der Mensch tötet Menschen. Es ist Teil seiner Natur.
Du hälst das Töten eines anderen Menschen nicht für etwas Erschreckendes, Abstoßendes und Widerliches? Du denkst es ist Teil seiner Natur??
Das finde ich wiederum ziemlich bedenklich.

Wo kommen wir denn da hin...
"Ach ja, ich weiß das war jetzt irgendwie blöd, dass ich den Herrn Müller umgebracht hat, aber wissen Sie, es kam so über mich. "
"Naja, machen Se sich mal nichts draus, gegen seine Natur kann man ja nichts! Freispruch!"

Oder wie? Oder was?

Also mal ganz ehrlich Leute: Checkt mal eure Prioritäten! Ich finde menschliches Leben sollte immer über irgendwelchen politischen oder wirtschaftlichen Erfolgen stehen!
Was wenn die Deutschen den Krieg gewonnen hätten? Wäre dann der Erfinder der Massen-Krematorien geehrt worden? War ja schließlich alles nur für den guten Zweck! Für das Wohl aller! Oder nicht?
Ragnar
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von Ragnar »

Skjona hat geschrieben: Du hälst das Töten eines anderen Menschen nicht für etwas Erschreckendes, Abstoßendes und Widerliches? Du denkst es ist Teil seiner Natur??
Das finde ich wiederum ziemlich bedenklich.
Vor 500 Jahren hätte man Dich mit dieser Einstellung für relativ weich gehalten, weil es durchaus legitim war, "böse Menschen" (das heißt damals den aus der jeweiligen Perspektive "Ungläubigen") hinzurichten und sich vor seinem "bösen" Einfluß zu verteidigen. Auch eine sehr schöne ideologische Umleitung des Triebes.
Zu fast allen Epochen herrschte ein gewisses Kriegerideal. Vielen Zeitzeugen der beiden Weltkriege ist der "Rote Baron" noch immer ein Begriff und sie gedenken seiner mit einem gewissen Stolz- den sie freilich nicht erworben haben, aber so ein schillerndes Ideal überträgt sich ja.
Der totale Gewaltverzicht (zumindest ideologisch, die Realität sieht ja anders aus) einer Gesellschaft ist ein relativ neues Phänomen. Deine Ansichten zu diesem Thema sind immer Teil Deiner Prägung- das ist das ganz große Problem bei Moralgebilden, die alles, was ihrer nicht entspricht, verteufeln. Es gab zwar in allen Kulturen ein Tabu seinesgleichen grundlos zu töten, aber nur selten Tabus, Außenstehende umzubringen. Meines Wissens waren es überwiegend Stämme, die so gedacht haben und deshalb auch nicht lange überdauerten.
Diese Welt hat sich verändert, sie hat sich kultiviert. An die Stelle der physischen Vernichtung ist die psychische getreten. Die Helden von morgen (teils auch von heute) sind es, die die Außenseiter, die Freaks, die vermeintlich "Bekloppten" so fertig machen, dass sie gar nicht mehr das Haus verlassen können. Das verleiht eine gewisse Macht. Und was dann noch als Machtvakuum existiert, wird in besonders schweren Fällen durch Vergewaltigungen verdrängt- im Grunde ist dies die schlimmste Form des Eingriffs in das Leben eines Menschen und gleichsam mit einem hohen Machtgewinn verbunden. Das Kriegerideal ist tot, in dem Sinne ist in unserem Kulturkreis der Mord komplett geächtet- wir ehren nicht unsere Soldaten in Afghanistan, wie dies bsplw. die Amerikaner tun. Das Ding ist durch. Dafür finden wir's toll wie Bohlen und Raab die Außenseiter plattmachen. Dies alles ist eine neue Form, eine Verlagerung des Machtanspruchs, der zwar nicht mehr so total ist wie der Mord als solcher, dafür aber nachhaltig grausam.
Macht- und Kontrollgewinn ist ein Teil der menschlichen Seele. Genauso wie das Bedürfnis, sich hinter den vermeintlich Mächtigeren und Stärkeren zu stellen, bei jenen, die sich über einen Mangel bewusst sind, stark ausgeprägt ist.
Wie ich das finde ist vollkommen irrelevant.
Also mal ganz ehrlich Leute: Checkt mal eure Prioritäten! Ich finde menschliches Leben sollte immer über irgendwelchen politischen oder wirtschaftlichen Erfolgen stehen!
Das war das Wort zum Sonntag ... Auf zu Saturn: die haben da 'nen prima Ipod! Die dreitausendste ganz neue ganz innovative Version! Whooaaa!
Was wenn die Deutschen den Krieg gewonnen hätten? Wäre dann der Erfinder der Massen-Krematorien geehrt worden? War ja schließlich alles nur für den guten Zweck! Für das Wohl aller! Oder nicht?
So bitter das sein mag- aber genau das wäre der Fall gewesen. Und es gäbe in Berlin ein großes Denkmal des Führers ... Die Wehrmacht bestünde nur aus Helden, genauso wie in der Nachkriegszeit die US-Soldaten "nur" als Befreier glorifiziert wurden und entsprechende Kriegsverbrechen gegen die deutsche Zivilbevölkerung unter den Tisch gekehrt wurden.
Hätte Hitler den Krieg gewonnen, so hätten die Chancen auf ein antisemitisches und - nach Vorstellung der NSDAP, nicht nach historischen- "germanisches" Europa gar nicht so schlecht gestanden- nur wäre das auf Dauer auf einen weiteren Krieg hinausgelaufen, weil sich das Amerika nicht angesehen hätte.
Aber ja, wir würden heute diese ganzen Verbrecher als Helden feiern und würden Märchen in der Schule gelehrt bekommen, ob ihrer Treue, Ehre und Stärke und an diese ganzen Verbrechen würde keiner mehr denken und wenn dann mit Freudentränen in den Augen.
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Kiwinator1101
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von Kiwinator1101 »

Ragnar hat geschrieben:
Kiwinator1101 hat geschrieben:
Die Waffe tötet Menschen.
Und nun?
Nix nun, hab nur die Frage beantwortet, die Aussage enthielt keine Wertung.

Es können maximal 3 Zitate hintereinander verschachtelt werden? Wasn das fürn Müll!
Platzhalter is' wieder da.
Sprachtot
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von Sprachtot »



Oder auch im Englischen Original.

"Guns don't kill people, people kill people. guns protect people from people with smaller guns"


Und hey, ihr unterstützt Waffenbau im Endeffekt doch alle, ihr könntet ja aufhören Rolltreppen von Thyssen Krupp zu benutzen, (viel Spaß in so einigen Kaufhäusern, Thyssen Krupp stellt auch Aufzüge her, meines wissens nach).

Auf Grund der Überlegenheit des SG-44 der deutschen Truppen im zweiten Weltkrieg sahen sich die Sovjets gezwungen ein Gewehr zu entwickeln das in Zukunft mithalten kann. Waffen machen enen großen Teil der Forschungen aus, Kevlar, Autos, Internet, Mikrowellen, Kettenfahrzeuge, Fabriken, das alles wurde nur zu millitärischen Zwecken genutzt oder mitgefördert und das ist noch nicht alles.

Seit Jahren versuchen die Menschen schon ihre Überlegenheit mit Waffen zu demonstrieren und zu erreichen, erst mit Nahkampfwaffen (Messer, Schwerter) und dann hat man herausgefunden das es einfacher geht und hat Feuerwaffen erfunden, so ist das Leben hart und grausam...

Und wer sagt die Doku bringt nichts, ich finde schon, weil man sieht was für eine Person hinter der Avtomat Kalaschnikow steht, was wohl ein Stückweit wichtig ist für eine Diskusion über diesen "Typen"


edit by eXpLoSiVe:// ich war so frei und hab die yt url richtig eingefügt ;)
Tötet alle Nutten dieser Welt!
ThRaWn
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Re: Wieso kriegt dieser Typ einen Orden?

Beitrag von ThRaWn »

ich sag waffen sin schlecht und bleiben schlecht, egal zu was man sie auslegt, ob nun als "vaterlandbeschützer" oder ob man sie "nur" zur selbstverteidigung benutzt

@ragnar: du meintest ja wir menschen sind tiere, die ihr gebiet beschützen wollen, ich würde eher sagen, wir sind menschen und haben nicht umsonst das größte gehirn im tierreich, wir leben sozial miteinander, wir helfen unseren mitmenschen, wenn wir können, zumindest sollten wir das
auserdem haben wir als menschen soetwas wie ein gewissen, wir wissen, normalerweise, dass es falsch ist, menschen zu töten
und zu dem thema Skjona hätte 500jahren als weich gegolten, ja, vor 500 jahren vll., aber die zeiten ändern sich
und wegen der psychischen gewalt und dem dass der mensch von natur aus ein mörder ist, des mit der psychischen gewalt stimmt, leider, aber des mitm mörder ist kein argument, weil wir sind MENSCHEN, wir können instinkte, falls das töten, wohlgemerkt falls, überhaupt ein instinkt ist, unterdrücken und selbst wenn nicht, ich glaube kaum, dass jeder mensch schonmal jemanden getötet hat
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