Sollte es dennoch der Fall sein, dann ist das ein Zufall

Hier ein kleiner Vorgeschmack von meiner neuen Geschichte . Wer Heavy Rain mal gespielt hat, der weiß vielleicht woher meine Inspiration kommt und in der Geschichte geht es um einen Vater, dessen Frau wird ermordet und die Tochter wird entführt. Jetzt bekommt er manchmal vom Mörder Rätsel, die er lösen muss oder andere Sachen, die ihn näher zu seiner Tochter führen. Ich habe mir das gründlich überlegt und werde mir viel Mühe mit dieser Geschichte geben. Ich versuche sie so schön und spannend wie möglich zu gestalten, aber dazu muss ich noch sehr viel üben. Vielleicht könnt ihr mir dabei helfen.
Leise fiel der kalte Regen auf die Dächer und bahnte sich seinen Weg Richtung Boden.
Immer wieder wurde die Stadt in ein helles Licht getaucht, jedes mal wenn der Donner laut über die Menschen hereinbrach und der Regen ihre Kleidung durchnässte. Niemand befand sich auf den Straßen, es war menschenleer, sogar die Tiere wagten sich nicht in den Regen. Es war, als ob dieser Ort von tiefer Trauer heimgesuchte wurde. Die Leute wagten sich nicht nach draußen, aber nicht wegen des Regens, sondern wegen der düsteren Atmosphäre, die überall in der ganzen Stadt herrschte.
Alle waren drinnen, saßen in ihren Kneipen und tranken köstliches Bier und erzählten sich die Geschichten des Alltages, aber ein Mann nahm nicht teil an diesem fröhlichem Miteinander. Er stand draußen, vor dem Fenster eines alten Hauses und starrte immer nur zu auf die gleiche Stelle. Die Leute bemerkten ihn nicht und diejenigen, die an ihm vorbei kamen ignorierten ihn, weil sie viel zu sehr damit beschäftigt waren Schutz vor dem Regen zu suchen. Sie bemerkten nicht das es nicht der Regen war, der dem Mann über das Gesicht lief, sondern seine Tränen. Sie tropften im Sekundentakt auf den Boden und ließen die Pfütze unter ihm kreisförmige Wellen schlagen.
Der junge Mann strich mit seinem schwarzem Wollhandschuh behutsam über das eiskalte Fenster, befreite es vom nassen Regen und sah hindurch. Was er sah, ließ sein Herz noch schneller schlagen, seine Hände zitterten und seine Knie schlotterten vor Aufregung. Seine Stirn presste sich gegen das Fenster des alten Hauses und wieder rannten die Tränen über seine Wangen.
Im Inneren war ein Wohnzimmer zu sehen, das nur so vom Staub bedeckt war. Das Licht reichte gerade aus um ein altes Sofa, einen Kamin und einen Teil der Küche zu erkennen, aber es lagen auch Gegenstände auf dem Boden. Spielsachen. Überall lagen die Spielsachen eines kleinen Kindes verstreut. Die vielen Puppen zeigten, dass hier einst ein kleines Mädchen gewohnt hatte, eins was voller Lebensfreunde, jeden Tag mit seinen Eltern genoss und das sich über das was Morgen kam keine Sorgen zu machen brauchte.
James kannte dieses Mädchen. Es war seine Tochter. Die kleine Laura. Das Mädchen was jeder hier in der kleinen Stadt kannte und heute wollte sich keiner mehr an sie erinnern. Jedes mal wenn das Thema Laura fiel, lenkten die Einheimischen das Thema ab oder sprachen plötzlich über etwas völlig anderes. Sie wussten alle was mit James Frau und seiner kleinen Tochter geschehen ist.
Katy wurde ermordet. Sie wurde von einem Serienkiller gnadenlos getötet und James hatte nichts dagegen tun können. Es geschah an einem Weihnachtstag. An diesem Tag wollte er seine kleine Tochter mit einem neuen Spielzeug überraschen, etwas was sie sich so sehr gewünscht hatte und an dem Tag bekam sie die auch. Wie sie gestrahlt hatte. Sie hatte zu James gelächelt, ist zu ihrer Mutter gerannt und zeigte ihr das Weihnachtsgeschenk was sie bekommen hatte.
„Mami, Mami hast du auch was schönes von Papa bekommen?“ fragte sie aufgeregt und hüpfte wie eine wahnsinnige herum.
Katy lächelte und sagte: „ Ja ich habe von ihm das Schönste auf der Welt bekommen“.
Die kleine schaute zu ihr herauf und schaute sie aus großen Augen an.
„Was hast du denn bekommen?“ fragte sie neugierig.
„Na dich habe ich bekommen, mein kleiner Schatz,“ sagte sie und beugte sich zu ihr hinunter.
„Hat Papa dir das wirklich geschenkt?“ fragte Katy und tat so als wäre sie völlig überrascht und machte ein Gesicht, dass Laura zum Lachen brachte.
Perfekter konnte der Tag nicht mehr werden. Die beiden waren glücklich, ja auch er, James, war fröhlich, denn er kümmerte sich gerade um das Essen, was da gerade im Ofen vor sich hin kochte. Es gab Ente und er würde sie mit seiner Frau und seiner Tochter gemeinsam essen, wenn überhaupt was für ihn übrig blieb, da Laura gut und gerne mal einen Großteil davon regelrecht verschlang . Wo steckte sie sich das ganze Essen eigentlich hin? Sie wurde einfach nicht dicker und James musste um jedes bisschen Gewicht kämpfen, obwohl er vor Katy jedes mal erwähnte, dass ihm das Gewicht von ihr und von ihm egal wären, aber das war nicht so.
Sie hatte einmal gesehen wie er Gymnastikübungen machte und dabei ist sie fast lachend zusammengebrochen. Sie sagte sie fand es witzig, wie er da auf dem Boden lag und sich abmühte, aber dann hatte sie ihm gesagt das sie ihn nicht wegen seines Aussehens geheiratet hatte, sondern wegen etwas anderem, etwas viel wichtigerem. Aus Liebe. Und James empfand genau das selbe für sie. Ihm war es egal ob sie ein Topmodel war oder nicht durch die Tür passte, ihm war es egal das sie manchmal wütend werden konnte, er mochte sie ganz einfach weil sie Katy war.
Das Gefühl war unbeschreiblich, es ließ sein Herz rasen und es hatte selbst nach Jahren nicht mehr damit aufgehört...