Naja...doch.
Mein Leben ohne Internet wäre bestimmt so verlaufen:
Ich hätte gelernt, hätte die 10 besser abgeschnitten, wäre nicht zu faul gewesen mir einen Ausbildungsplatz zu suchen und würd nun arbeiten. Oder ich hätte die 11 nicht verkackt, weil ich gelernt hätte und:
Ich wäre Olli nie begegnet, hätte nie 2 Jahre Liebe und Krieg gespielt, wäre nach der Trennung nie depressiv gewesen, wäre nie an Drogen gekommen, hätte nie angefangen zu rauchen. Ich hätte ein geregeltes Reallife. ( Okay, es wäre übertrieben zu sagen das ich keins hätte.)
Aber ich wäre auch nicht so selbstbewusst geworden, hätte tausend tolle Leute nie kennengelernt ( Vielleicht ja doch, aber nicht so!), wäre nie so herumgereist, wäre nie aus dem Ruhrpott rausgekommen, hätte meinen BÄSTEN FROOOOIND nie kennengelernt.
Ich wäre nie an meine abartig große Metal-Musiksammlung gekommen, die mir einige Stunden meines Lebens erträglicher gemacht hat, hätte nie so abgrundtief stark geliebt, gehasst, fremdgeschämt. Ich hätte alte, verloren geglaubte Freunde nie wiedergefunden und und und.
Desweiteren glaube ich, das ich in diesen 3 Jahren höchstens 1-2 oder vielleicht höchstens 3 Beziehungen gehabt hätte, die nie länger als 4 Monate dauern würden. ( Die Jungs im Pott sind untreue Penner!) Ich hätte meine Jungfräulichkeit an einen Ruhrpottasi verloren, hätte mein gutes Geld in F*ckmichblond-Haarfarbe ausgegeben ( Und ja, das wollte ich damals...bis mir Olli gezeigt hat das Frauen mit roten Haaren mega sexy sein können!) oder in Schuhe und Kleidung. Ich würd warscheinlich dick sein, da ich die ganze Zeit nur von meinem Geld fressen würde. Oder Magersüchtig weil ich eine Tussi wäre die kotzt um schön zu sein. Ich denk aber eher dick, denn das essen mag ich lieber als das kotzen.
Vielleicht hätte ich aber auch meinen Führerschein. Ich hätte meine Rattis nie bekommen, hätte mich nie in Umgebungen verliebt und ich glaube, ohne das Internet wäre ich meiner Bisexualität noch heute nicht im Klaren. Das hab ich zwar schon ziemlich früh gemerkt, weil ich von meiner besten Freundin auf magische Weise angezogen wurde ( Sie roch einfach soooo gut. Ich hab heimlich an dem Kissen gerochen auf dem sie schlief, wenn sie bei mir Übernachtete. Oh mein Gott, ich bin schon irgendwie krank. Und sie war...so süß. Aber naja) Kein Plan. Ich hätte auch nie gerafft das tief in mir eine ziemlich perverse bösartige Kreatur schlummert. Ich würd warscheinlich jetzt noch heulen, wenn mich einer Pumuckl nennt. Joa ich glaube, das alles wäre passiert.
Alternativ: Ich hätte mich nach der Trennung meiner Eltern umgebracht, spätestens nach meinem 15ten Geburtstag.
Doch das Internet hat mich aufgefangen. Wäre es nicht da gewesen dann:
Hätte ich ganz alleine dort gestanden, ohne Freunde ( Ich durfte keine haben...sagte Papa!), ohne richtige Familie und wem zum reden.
Spätestens nach dem Disaster an meinem 15ten Geburtstag hätte ich mir wohl selbst den gar ausgemacht...wäre das nicht das Internet gewesen. U.a. aequitaS mit seiner Musik, den nächtlichen Gesprächen und seinem Humor. Oder meine Stammskyper, von denen ich mittlerweile immer weniger höre.

Oder...und das bedeutet mir nach wie vor immer noch sehr viel: Olli, der mich halt wieder hochgezogen hat.
Ob es die richtige Entscheidung war, weiß ich nicht. Aber ändern können wir es nicht.
Das ist nun mal das Schicksal, und nix geschieht ohne Grund.
So in etwa...glaub ich.